Sr. Leoni’s CARE CENTER in Tsumeb, Namibia

Nach zwanzigjähriger Missionsarbeit in Brasilien, wurde Sr. Leoni Hasler mit 63 Jahren nach Namibia berufen. Leonis Jugendtraum, eines Tages als Missionsschwester in Afrika tätig zu sein, ging damit in Erfüllung.

Im Jahre 2000 traf sie in Tsumeb, Namibia, ein. Als Sr. Leoni auf dem Friedhof die vielen Gräber von jungen Menschen sah, wurde ihr klar, dass hier die Aids-Seuche grassiert. Die Bevölkerung Tsumebs litt unter Arbeitslosigkeit, Verwahrlosung und Krankheiten.

Diese Zustände motivierten Sr. Leoni, ein Fürsorgeprogramm für die Aids-Waisen aufzubauen. Sie kaufte Lebensmittel und Medikamente und verteilte sie an die Bedürftigen.

Durch Zufall lernte sie im Jahre 2003 den Jung-Rentner John Brits kennen, ein ehemaliger Manager einer südafrikanischen Brauerei. Er bot Sr. Leoni seine Bereitschaft zur Mithilfe an. Und schon nach ein paar Wochen war es soweit: 5 grosse Transportcontainer wurden auf dem von der Franziskusgemeinde zur Verfügung gestellten Grundstück aufgestellt, um darin Lebensmittel lagern zu können. Diese Grosscontainer bildeten ein kleines Containerdorf, wo die Waisenkinder nun tagtäglich eine warme Mahlzeit einnehmen konnten.

Dies war die Geburtsstunde des Sister Leoni’s CARE CENTER – der Suppenküche.

Essen auf Rädern für bedürftige Betagte in Tsumeb.

Glückliche, durch Pro Schwester Leoni unterstützte, Kinder bei der Mittagsmahlzeit.

Das Zentrum wurde immer mehr zu einem logistisch einzigartigen Ort. Es wurde eine Apotheke eingerichtet, um Medikamente an Kranke ausgeben zu können, Lebensmittel konnten nun auf Vorrat eingelagert werden wie auch die Maissäcke, welche an Bedürftige abgegeben werden, vor allem aber wurde es ein Ort, wo Waisenkindern und älteren armen Menschen eine warme Mahlzeit angeboten werden konnte. Vom Containerdorf aus, welches inzwischen Sister Leonis CARE CENTER getauft wurde, werden auch täglich bis zu 100 Suppen auf Rädern in die Armenviertel der Vororte von Tsumeb ausgefahren.

Ins Zentrum selbst kommen jeden Tag bis zu 300 Kinder (meist Waisen) und Betagte für eine warme Mahlzeit. Nur am Wochenende ist das Zentrum geschlossen.

Seit 2006 unterstützt unser Verein VEREINIGUNG PRO SCHWESTER LEONI HASLER e.V. die Suppenküche.

In weiser Vorsehung hat Sr. Leoni die junge einheimische Schwester Bonifacis Titus in das Projekt eingearbeitet. Im Jahre 2013 war ein Jubiläumsfest vorgesehen: 10 Jahre Sr. Leoni’s CARE CENTER. Auch wollte Sr. Leoni ihre Nachfolgerin in Liechtenstein vorstellen. Aber es kam alles anders. Im November 2012 erlitt Sr. Leoni einen weiteren Schlaganfall und wurde arbeitsunfähig, ja selbst hilfsbedürftig.

Das Sr. Leoni`s CARE CENTER lebt jedoch weiter. Es wird von den Mitschwestern, unter der Leitung von Sr. Faustina und den 10 Mitarbeitern, weitergeführt.

Anlässlich der Besuche im Sister Leoni‘s CARE CENTER in den Jahren 2015 und 2017 konnte sich unsere Präsidentin, Myrtha Ritter, persönlich davon überzeugen, dass das Zentrum im Sinne von Sr. Leoni weitergeführt wird und gut funktioniert, was uns motiviert, die Suppenküche weiterhin zu unterstützen.

Die Trauer vom Weggang von Sr. Leoni ist immer noch gross. Sie war sehr beliebt in der ganzen Region. Ihr Wirken war beispielhaft. Sie wurde auch die Mutter Theresa von Tsumeb genannt.